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Erzbistum Paderborn
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© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Zukunftsbild & Diözesaner Weg

Das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn bündelt die zahlreichen Erkenntnisse des zehnjährigen diözesanen Prozesses „Perspektive 2014“, der im Oktober 2004 mit einem Diözesanen Forum in der Katholischen Akademie Schwerte begann. Eingeflossen sind zum Beispiel die Ergebnisse zentraler Veranstaltungen wie der Diözesanen Pastoralwerkstatt im Juni 2013 sowie die Arbeit von Gruppen und Gremien auf Diözesanebene sowie in den Pastoralen Räumen vor Ort. Veranstaltungsreihen wie die „Tage der Berufung“ in den Dekanaten haben das Zukunftsbild ebenso inspiriert wie die inzwischen zahlreichen Projekte in den Pastoralen Räumen.

Das Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn ist keine Sammlung von Regelungen, vielmehr eine Richtungsanzeige für die Entwicklung des Erzbistums in den kommenden Jahren. Es beschreibt grundlegende Haltungen, die für eine gute Zusammenarbeit im Erzbistum Paderborn entscheidend sind, sowie theologische und pastorale Leitmotive, die künftig im Vordergrund stehen sollen. Mit der Veröffentlichung des Zukunftsbildes startet im Erzbistum Paderborn zugleich eine mehrjährige Aneignungsphase. Sie dient dazu, die Aussagen des Textes umzusetzen, aber auch zu überprüfen, zu vertiefen und fortzuschreiben.

Diözesaner Weg startete 2020

Mit dem Diözesantag am 14. November 2020 begann für das Erzbistum Paderborn ein neuer Abschnitt der Bistumsentwicklung. An diesem Tag startete der Diözesane Weg „Erzbistum Paderborn 2030+“. Er nimmt das Jahr 2030 und die Zeit danach als Orientierungspunkt und richtet seine Weichenstellungen an der Situation der Kirche aus, die dann aller Voraussicht nach eingetreten ist: das Ende der Volkskirche, katholische Gläubige in der Minderheit, Einbrüche bei finanziellen Ressourcen und bei der Zahl des pastoralen Personals. Nun gilt es einen Weg des Aufbruchs einzuschlagen und die Kirche von Paderborn für die Zukunft auszurichten. Zur Unterstützung dieses Aufbruchs wurde beim Diözesanen Forum 2021 das Zielbild 2030+ veröffentlicht. Es konkretisiert das Zukunftsbild und präzisiert einen Gestaltungsauftrag und -rahmen für die Handelnden im Erzbistum Paderborn.

Für ehrenamtlich und hauptberuflich Engagierte sowie für Interessierte gibt es weitergehenden Materialen, Veranstaltungshinweise und Expertenbeiträge unter www.dioezesaner-weg.de

12 zentrale Aussagen des Zukunftsbildes

Gottes Ruf wahrnehmen

Die Kirche von Paderborn setzt sich nach Kräften dafür ein, dass sich möglichst viele Menschen von Gottes Einladung zur Gemeinschaft mit ihm angesprochen und ermutigt fühlen. Sie will dabei helfen, Gottes Ruf in den Höhen und Tiefen des alltäglichen Lebens zu deuten und zu erkennen.

Jesus Christus entschieden bekennen

Die Kirche von Paderborn bekennt sich zum Evangelium Jesu Christi. Sie bringt dieses mutig zur Geltung, zum Beispiel durch Unterstützung für einen christlichen Lebensstil und durch die Förderung vielfacher Formen des christlichen Engagements. Im gelebten Glauben – in liturgischer Feier, Verkündigung und diakonischer Nächstenliebe – wird dieses Bekenntnis zugänglich.

Zeichen sein für die Liebe Gottes zu allen Menschen

Die Kirche von Paderborn vertraut der Zusage der Liebe Gottes zu allen Menschen. Sie will diese Gewissheit einladend vorleben. Daher ist sie solidarisch mit der Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der heutigen Menschen. Das tägliche Leben und Miteinander im Erzbistum soll dies erkennen lassen und immer wieder unter diesem Anspruch überprüft werden.Die Kirche von Paderborn vertraut der Zusage der Liebe Gottes zu allen Menschen. Sie will diese Gewissheit einladend vorleben. Daher ist sie solidarisch mit der Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der heutigen Menschen. Das tägliche Leben und Miteinander im Erzbistum soll dies erkennen lassen und immer wieder unter diesem Anspruch überprüft werden.

Den Berufungen und Charismen dienen

Die Kirche von Paderborn dient in ihrem Handeln, ob haupt- oder ehrenamtlich, den Berufungen der Menschen. Gott ruft die Menschen auf dreifache Weise zur Gemeinschaft mit ihm: als Berufung ins Menschsein, als Berufung zum Christsein und als Berufung in einen konkreten Dienst in Kirche und Welt. Das wird spürbar, wenn überall Aufgaben, Berufungen und Charismen miteinander erkannt und gelebt werden können.

Vertrauen schenken, Verantwortung übernehmen

Die Kirche von Paderborn vertraut darauf, dass Gott ihr alle nötigen Gaben schenkt. Miteinander dürfen Priester und Laien, Hauptberufliche und Ehrenamtliche, Frauen und Männer es wagen, wechselseitig Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen und zu übernehmen. Dies gelingt, wenn gegenseitiges Interesse und Aufmerksamkeit das Miteinander prägen.

Die Gegenwart bejahen

Die Kirche von Paderborn ist entschlossen, eine Kirche im Aufbruch zu werden. Sie vertraut darauf, dass Jesus Christus heute nicht weniger als in früheren Zeiten bei den Menschen ist. Diese Menschen will sie immer tiefer verstehen und die Begegnung mit ihnen suchen. Sie tut dies, indem sie Chancen und Möglichkeiten schafft, in unserer säkularen und pluralen Gesellschaft zu wirken.

Zeichenhaft handeln

Die Kirche von Paderborn will zeichenhaft handeln. Sie überprüft deshalb alle pastoralen Aktivitäten und fördert eine konzentrierte Präsenz. Priorität haben künftig die vier Handlungsfelder: Evangelisierung, Engagement aus Berufung, Pastorale Orte und Gelegenheiten sowie Caritas und Weltverantwortung. Die Umsetzung geschieht vor Ort durch transparente Schwerpunktsetzungen und Entscheidungswege.

Vielfalt ermöglichen

Die Kirche von Paderborn will nahe bei den Menschen und daher in unterschiedlichen Lebensbereichen präsent sein. Gleiche Antworten für alle werden diesem Anliegen nicht gerecht. Was an einem Ort gelingt, muss vielleicht anderswo aufgegeben werden. Wenn Vielfalt ermöglicht wird, zeigt sich das in differenzierten pastoralen Angeboten und Wegen der Verkündigung sowie im Mut zum Experiment.

Wachstum fördern

Die Kirche von Paderborn findet Stärkung in positiven Erfahrungen und Neuaufbrüchen. Sie will aufmerksam werden für Wachstumsprozesse, anstatt über Abbrüche und Schwächen zu klagen. Wo Positives erkennbar wird, will sie die Bedingungen dafür erforschen und stärken. Ein zentrales Merkmal des Wachstums ist, dass Engagement ermöglicht und Freiraum zur Entfaltung gegeben wird.

Im Dienst der Berufung führen und leiten

Die Kirche von Paderborn versteht Führung und Leitung als Dienst an den Berufungen im Volk Gottes. Beide haben Gott als Quelle und Ziel und geschehen im Miteinander von hierarchischer Ordnung und Charismen. Durch die sakramentale Sendung dienen die Priester dem gemeinsamen Priestertum aller Getauften. Ihr Leitungshandeln findet in der Eucharistie den tiefsten Ausdruck.

Entscheidungen durch Beteiligung und geistliche Inspiration herbeiführen

Die Kirche von Paderborn will Entscheidungen kommunikativ angehen und so Partizipation fördern. Gerade Entscheidungen mit weit reichenden Konsequenzen und umstrittenen Ergebnissen brauchen eine besondere Qualität. Erkennbar wird das in der wertschätzenden Beteiligung von  Betroffenen sowie der Sorge darum, dass Beteiligte ausreichend informiert sind und über das notwendige Wissen verfügen.

Im pastoralen Handeln gut und verlässlich werden

Die Kirche von Paderborn will ihre Grundaufträge in guter und verlässlicher Qualität erfüllen. Dazu formuliert sie diözesane Empfehlungen, Standards und Ziele für das pastorale Handeln und sorgt so für deren regelmäßige Weiterentwicklung. Getragen von der ehrlichen Bereitschaft, aufeinander zu hören und miteinander zu lernen, soll eine gemeinsame Verständigung über wirksames pastorales Handeln wachsen.

© Sabrina Voss / Erzbistum Paderborn

„Das Zukunftsbild ist ein Dokument, das Zeugnis gibt von den Chancen, den Möglichkeiten und Grenzen, die es mit dem Blick von heute für den Weg der kommenden Jahre ganz offensichtlich im Erzbistum Paderborn gibt. Beides stimmt und muss zusammenfinden: eine anziehende und kraftvolle Vorstellung der Kirche von morgen und das Wissen um die teilweise massiven Rückgänge, die uns bevorstehen. Insofern betrachte ich das Zukunftsbild als „Wegzeichen“, das im Bewusstsein des Vorläufigen Orientierung gibt.“

Erzbischof Hans-Josef Becker

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Alle Materialien zum Zukunftsbild erhalten Sie in unserem Erzbistums-Shop.

 

 

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